Würdezentrierte Biografiearbeit nach Chochinov
"Dignity Therapy"
Die würdezentrierte Biografiearbeit richtet sich an Menschen, die sich in einer palliativen Phase einer Erkrankung befinden.
Die Stärkung der Würde nimmt in der Begleitung sterbender oder/und betagter Menschen einen besonderen Platz ein. Die therapeutisch begleitete Lebensrückschau wurde von Harvey Max Chochinov entwickelt und empirisch untermauert.
Was verbirgt sich hinter der Arbeit?
In einem strukturierten Interview werden die biografischen Schilderungen der Menschen aufgenommen und transkribiert. Das Manuskript wird editiert und anschließend vorgelesen. Es entsteht ein Hinterlassenschaftsdokument, welches die Patientin/der Patient Angehörigen widmen und überreichen kann. Ich habe bei dieser Arbeit mit Menschen in palliativer Situation bisher viele positive Erfahrungen gemacht: die Betrachtung der positiven Aspekte des Erlebten, die Möglichkeit Lebensweisheiten und Ratschläge zu hinterlassen wurden als bereichernd empfunden. Manches konnte einen würdigen Abschluss finden, manches in anderem Lichte betrachtet werden.
Patientinnen und Patienten, denen ich diese Form der Biografiearbeit anbiete, werden von mir im häuslichen Umfeld, Hospiz, Pflege- oder Palliativstation besucht.
Ethische Aspekte
Die Kontaktaufnahme sollte grundsätzlich im Auftrag von palliativen Diensten wie z.B. SAPV Teams, Pflegeeinrichtungen oder Palliativmedizinern erfolgen. Dies dient der Klärung der Kostenübernahme. Sterbende Menschen sollen hierfür nicht finanziell belastet werden.
Wie läuft die Dignity Therapy ab?
- Vorgespräch
- Gesprächstermin und Aufzeichnung des Gesagten
- anschließende Transkription und Editierung
- Gesprächstermin
- Einarbeitung von gewünschten Änderungen/Ergänzungen und Druck
- Termin zum Aushändigen des Generativitätsdokumentes, Abschlussgespräch
Es ist auch möglich, eine Vereinbarung darüber zu treffen, das Dokument zu einem späteren Zeitpunkt an die Hinterbliebenen, für die es gedacht ist, zu zu senden.
Meine Motivation war und ist schon immer gewesen, zu entdecken, wieviel Leben in jedem gelebten Leben steckt. Unabhängig von Alter, Einkommen oder sozialem Status. Es ist mir ein Bedürfnis und eine Freude die Eckpunkte einer Lebensgeschichte einzufangen und für die Angehörigen zu bewahren. Das Einverständnis vorausgesetzt, würde ich Auszüge anonymisiert für Lehrzwecke verwenden.